Fragen und Antworten zur Photovoltaik

Fragen und Antworten zur Photovoltaik
Aus welchen Komponenten besteht eine PV-Anlage?
Eine Photovoltaikanlage besteht aus dem PV-Modul, Wechselrichter, Unterkonstruktion und Verkabelung.

Wie viel kosten die Komponenten einer PV-Anlage?
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage <10 kWp für Einfamilienhäuser belaufen sich auf rd. 1.200-1.500 Euro/kWp.
Bei Freiflächenanlagen liegt der Preis – abhängig von Standort und Größe (> 500 kWp) – bei rd. 700-800 Euro/kWp.

Kostenverteilung:
Wie viel Energie kann eine Photovoltaikanlage erzeugen?
Für eine Leistung von 1 kWp wird eine Dachfläche von etwa 5m² benötigt. Auf diesen 5m² werden jährlich etwa 1.100 kWh Strom erzeugt. Für die gleiche Leistung auf der Freifläche werden 10m² benötigt. Ein Fußballfeld erzeugt somit jährlich etwa 800.000 kWh, das entspricht dem Strombedarf von 220 Haushalten.

Produziert eine Photovoltaikanlage auch bei Schlechtwetter Strom?
Photovoltaikanlagen erzeugen auch bei bewölktem Himmel Strom. Die Einstrahlung kann mit ungefähr die 50 W/m² angenommen werden – also etwas weniger als die Hälfte der normalen Einstrahlung. Das heißt, es wird in reduzierten Mengen Strom produziert.

Können Photovoltaikanlagen herkömmliche Kraftwerke ersetzen?
Natürlich kann ein Elektrizitätssystem nicht zu 100 Prozent aus Photovoltaikanlagen bestehen. Die Photovoltaik muss man im Zusammenspiel mit allen anderen erneuerbaren Energien (Wasserkraft, Biomasse, Windkraft) und konventionellen Kraftwerken sehen, die sich gegenseitig ergänzen. Bisher wurde mit wenigen Großkraftwerken Strom erzeugt. In Zukunft werden viele kleinere, dezentrale Einheiten einen größeren Anteil zur Gesamtproduktion des benötigten Stroms beitragen. Ein hochwertiges, zukunftssicherndes Stromnetz, moderne Speichertechnologien und ein intelligenter Erzeugungsmix garantieren dabei die Versorgungssicherheit.

Wieso bauen wir nicht mehr Windkraft oder Wasserkraft aus, anstelle von Photvoltaik?
Im Kampf gegen den Klimawandel geht es nicht um ein „Entweder/Oder“, sondern ein „Sowohl als auch“. Für den erfolgreichen Umbau unseres Energiesystems sind alle erneuerbaren Energieformen wichtig und notwendig. So sieht das auch die österreichische Bundesregierung mit den festgelegten Klima- und Energiezielen. Ziel ist es bis zum Jahr 2030 den österreichischen Stromverbrauch zu 100 % (national, bilanziell) aus Erneuerbaren zu decken. In Zahlen bedeutet das einen Zubau von 27 TWh Ökostrom. 

Gibt es nicht einen Konflikt bzgl. dem Thema Flächenversiegelung?
In Österreich werden Täglich etwa 11,8 ha an Boden verbraucht (3 Jahresdurchschnitt 2016-2018). Unter Flächenverbrauch versteht man die Umwandlung von landwirtschaftlichen oder naturbelassenen Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen. Am Problematischsten ist: [Umweltbundesamt, Flächeninanspruchnahme]

Durch Freiflächen-Photovoltaik kommt es bei richtiger Bewirtschaftung nicht zu Verlust der biologischen Funktion, keiner Gefährdung der biologischen Vielfalt, kein erhöhtes Hochwasserrisiko und nur teilweise zu Verringerung der Staubbildung. Die Produktivität des Bodens geht bei Landwirtschaftlichen Flächen und konventioneller Freiflächen-Photovoltaik verloren. Dafür werden aber ein neuer Lebensraum für biologische Vielfalt geschaffen, welche auf Ackerbauflächen normalerweise nicht herrscht. 

Kann mich eine PV-Anlage blenden?
Die zumutbare Blendung für alle angrenzenden Gebäude durch die Sonnenreflexion beträgt maximal 30 Minuten pro Tag und 30 Stunden pro Jahr. Dabei wird auch darauf geachtet wie stark das Sonnenlicht zurückgeworfen wird. 
Bei Freiflächenanlagen kann mit dem Aufstellen von Abschattungen (Sichtschutzgürtel, blickdichter Zaun) Blendung vermieden werden.

Können PV Module recycelt werden?
Es können etwa 95% der in einem (Silizium-)Photovoltaikmodul verbaute Materialen wiederverwendet werden. Bei ca. 600° werden enthaltene Kunststoffe verbrannt, dabei bleiben Glas, Metall und die Silizium-Zelle zurück. Aus der „alten“ Zelle kann wieder eine neue Zelle Hergestellt werden. Dabei wird sogar weniger Energie benötigt als bei der neuen Herstellung. [Solarstromerzeugung.de, Photovoltaik Recycling]

Der Recycling Prozess von Photovoltaikmodulen unterteil sich in Sechs Schritte:
1.    Entfernung von Kabeln, Steckern und Halbleitern
2.    Abtrennung von Aluminium und Glas
3.    Entfernung der Etiketten
4.    Wiederverwendung oder Recycling der EVA-Folie und Rückgewinnung chemischer Elemente wie Cadmium und Selen
5.    Trennung in Fraktionen (EVA-Folie, Aluminium, Wafer, Kabel und Kunststoffstecker, Halbleiter, Glas)
6.    Recycling der Glasfraktion in einer Schmelzanlage
[European Recycling Platform]